Dreimal X

Wie ich mal gefragt wurde, welche Filme ich erotisch finde und „Triple X“ sagte…

Während jetzt Heerscharen von Männern darüber in die Hände klatschen, dass ich Fußball gucke, Bier trinke, Actionfilme im Kino erotisch finde und Frust rauslasse, indem ich mit Warface, CS Go oder Battlefield gegnerisches Onlinematerial metzeln gehe und mich als Heiratsmaterial präsentiere, hören Sie wenigstens erst mal zu, warum ich „Triple X“ als erotisch empfinde.

„Triple X“ ist ein sterbenslangweiliger Film. Der Plot ist so an den Haaren herbeigezogen und auf die visuellen Effekte geschrieben worden, dass die Handlung stirbt. Außer Muskelmasse bietet auch der Hauptdarsteller wenig reizvolles, denn spätestens mit dem affenhaften Gegrunze „Ich steh auf diesen Scheiß“ ist der letzte Schuss Erotik weg und erinnert eher an einen B-Porno mit toll gebauten Männern, die aber sofort jedwede Sexability verlieren, wenn ihre tumbe Fresse und ihr halbgeöffneter Mund beim Durchpauken der Darstellerin in die Kamera rutscht: Vorbei.

„Triple X“ war nur deswegen hoch erotisch, weil der Film mich und meinen Begleiter nach dem ersten „Ich steh auf diesen Scheiß“ so sehr langweilte, dass ich nichts anderes zu tun hatte, als seinen Hosenstall zu öffnen, meine Hand hineingleiten zu lassen und ihm ordentlich einen runterzuholen. Auch ein Vorteil einer Spätvorstellung ab 22 Uhr im Kino – die Säle sind selbst in größeren Kinos hinten spärlich besetzt. In unserer Reihe saß niemand mehr und selbst die, die hinter uns saßen, rutschten gelangweilt und in Popcorn und Diät-Cola vertieft auf der anderen Seite des Saales herum. Die einzigen, die vielleicht gesehen hatten, wie ich mir den Slip abstreifte und er mit seinem Kopf zwischen meine Schenkel rutschte, waren die Herren in der Sicherheitszentrale, die mit restlichtverstärkten Kameras nach illegalen Filmaufnahmen in den Sälen suchten.

Während Vin Diesel durch Explosionen jagte, genoss ich meine eigenen Explosionen im Kopf und erlebte meinen ganz eigenen „Actionfilm“ und am Ende dieses Kinogenusses konnte ich wenigstens sagen, dass der Filmtitel zur Anzahl der Orgasmen passte: Triple.

Gehen Sie doch mal wieder ins Kino.

 

3 Gedanken zu “Dreimal X

  1. Urs Sprüngli schreibt:

    Wärst du mal lieber in den zweiten Teil gegangen: Da spielt Ice Cube den xXx. RIchtig, der kleine Dicke. Der ist nicht halb so Scheiße wie der mit dem Diesel.

  2. Urs Sprüngli schreibt:

    Ich bin immer so neugierig. Und die Sache mit dem Ihmeinenrunterholen wirft eine Frage auf: Die nach dem wohin. Also: Wohin?
    Vor vielen Jahren hat mir eine meiner Verflossenen mal spontan einen geblasen. Während einer Hochzeit. In der kühlen Kellerkammer, wo die Kuchen und Torten aufgestapelt waren. Für mich war klar, dass sie die Kleckerei schlucken musste – sie konnte sie ja schlecht über die Kuchen verteilen. Für sie war vor allem klar, dass die Kleckerei auf gar keinen Fall in die Nähe ihres Kleids kommen durfte (smaragdgrün, glatter Stoff, wunderschön und schmutzempfindlich). Irgendwann, nachdem mein Punkt ohne Wiederkehr weit überschritten und meine Wahrnehmung empfindlich beeinträchtigt war, hat sie meinen Schwanz aus dem Mund genommen und Richtung meines Nabels hochgedrückt und einfach mein Hemd drübergezogen.
    Ich hätte nie für möglich gehalten, was so ein bisschen Sperma in einem dünnen weißen Sommerhemd für einen riesigen Fleck hinterlässt. Sie wohl auch nicht. Sie meinte nur: „ist doch weiß auf weiß, das dürfte eigentlich gar keinen Fleck geben!“ Ja, genau. Noch während wir darüber diskutierten, was ich jetzt machen sollte, kamen zwei von den Kellnerinnen herein, die genau wussten was Sache ist und uns hochkant aus dem Keller schmissen.
    Ich habe mir dann von einem Kumpel, der zwei (!) Ersatzhemden im Auto hatte, eins ausgeliehen.
    Auf das Kleid haben wir um halbvier nachts doch noch ein paar Flecken gemacht.

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